Beim Verteilen meiner Gene achtete ich sehr sorgsam darauf, dass sich bei meiner Kinder die wichtigsten Veranlagungen durchsetzen. Das Teetrink-Gen beispielsweise. Während mein Mann beim Anblick einer Tasse Tee spontanen Würgreflex bekommt, schlürfen die Kinder und ich zu jeder sich bietenden Gelegenheit ein Tässchen. Teekränzchen am Nachmittag sind sehr beliebte Tagesordnungspunkte.

Besonders ausgeprägt ist das in meinen Augen lebenswichtige weil alltagsverzaubernde Gebäck-Gen. Ja ja, ganz recht, dieses Gen gibt es und es zeigt sich verantwortlich dafür, dass wir köstlichem Gebäck jedweder Art nicht wiederstehen können. Mürbekuchen, Käsekuchen, Vanillemuffins, Sahnetorten, Zimtschnecken, Donuts, Schokokekse, Puddingplunder,… diese Liste ließe sich natürlich beliebig fortsetzen. Und so lautet die Antwort auf meine tägliche Bespaßungswunschfrage „Was wollen wir denn heute machen?“ unverhältnismäßig häufig „Kuchen backen!“.
Was meine Kinder natürlich eigentlich meinen, ist „Kuchen essen“. Wobei sie aber tatsächlich gerne bei der Zubereitung helfen. Und Teig naschen.
Große Gebäckliebe hier also, aber weil ich mir natürlich als verantwortungsvolle Mutter (räusper) der Tatsache bewusst bin, dass zu viel Kuchen und der darin enthaltene Zucker böse, böse, böse sind, bin ich um Maßhalten bemüht.
Meine Kinder finden Maßhalten doof.
Sie wollen Kuchen zum Frühstück, in der Kindergarten-Brotzeitbox, als Nachtisch, zum Teekränzchen. Gründe und Anlässe finden sie wie gesagt immer.
Und weil ich ja selbst der Meinung bin, dass man viel öfter Kuchen essen sollte, bin ich stets auf der Suche nach Kuchenrezepten, die ohne schlechtes Gewissen geschlemmt werden können.

Bewährt, weil rasend schnell zubereitet und mit gerade einmal vier Zutaten sehr übersichtlich in der Rezeptur, habe ich dieses Rezept ursprünglich für Oski Koslowskis Einstieg ins Baby Led Weaning in mein Repertoire aufgenommen, seitdem befindet es sich im Dauereinsatz. Einmal wöchentlich mindestens um ehrlich zu sein. Gerade für kleine Kinder sind die kleinen Kuchen wegen des leckeren Bananengeschmackes und der kompakten, zugleich weichen Konsistenz gut geeignet und von Kinderhänden leicht zu greifen. Und weil der Teig ganz ohne zusätzlichen Zucker, Sahne, Butter oder ähnlich gemeines auskommt, ist er tatsächlich für die Kindergartenbrotbox geeignet.

Die vier Zutaten sind:

2 möglichst reife Bananen
50 g Apfelmus
100 g blütenzarte Haferflocken
1 EL Kakao (stark entölt)

Alle Zutaten werden mit dem Pürierstab zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet, sollte die Masse zu pampig sein, einfach einen Löffel (Getreide-)Milch beifügen.

Den Teig fülle ich in eine Silikonform, wir haben zwei mit Tieren, aus denen die Kinder wählen dürfen. So hüpfen abwechselnd Affen, Löwen, Nilpferde, Teddybären oder es flattern Schmetterlinge und Eulen auf die Teller.

  
Die Küchlein verabschieden sich für ca. 25 Minuten in den auf 180° C Ober-Unterhitze aufgeheizten Ofen und kühlen anschließend in den Formen aus.
Dank der Silikonbackformen lassen sich die Küchlein leicht lösen, auch ohne die Formen vorher mit Öl zu fetten.
Mit einer raffinierten Torte ist das Backergebnis natürlich nicht vergleichbar. Für kleine Schleckermäulchen aber perfekt. Und ab und an darf es dann auch ein üppige Sahnetorte sein.

 

Krümelige Grüße von eurer landMOMeranze