Bei der Planung unseres ersten Campingurlaubs legte der Wikinger eine erstaunliche Hingabe an den Tag. Meine Bereitschaft, diese Art von Urlaub zumindest anzutesten, ließ ihn auf einer regelrechten Welle der Euphorie durchs Internet surfen. Er durchforstete Campingplatzbewertungen und prüfte verschiedene Locations auf Kinder- und Hundetauglichkeit. Sein Eifer rührte mich, besonders, weil Erfolge ausblieben. Auf seine zahllose Anfragen folgten ernüchternde Absagen….
Urlaubsgeschichten Teil 1 – Camping-Trauma und Büffet-Katastrophen
Blog, MOMeranzen-Zeit, Raus an die LuftWer mich kennt, weiß zwei Dinge über mich: Ich hasse Camping und mag keine Hunde. Letzteres schon immer und scheinbar ohne bestimmten Grund, der Camping-Abneigung dagegen ging ein schweres Trauma voraus. Jener prägende Urlaub am Ossiacher See, als ich tagelang mit meinen Eltern bei strömendem Starkregen in einem winzigen Zelt kauern musste. Zwar nahte damals Rettung in Gestalt eines trockenen…
Seinen 5. Geburtstag hatte Oski Koslowski schon lange im Voraus geplant. Seit Weihnachten, um genau zu sein. Eine ziemlich ausgedehnte Planungsphase, wenn man bedenkt, dass der Geburtstag erst Mitte April ist. Genug Zeit also, alles en detail auszuarbeiten. Die Gästeliste zum Beispiel, inklusive Sitzordnung. Dezidierte Menüabfolgen und einen ausgeklügelten Ablaufplan für die beliebtesten Spiele zur Kinderbelustigung. Selbst ein dezidiertes Vorgehen…
Hildchen geht es vermutlich wie so vielen Erstklässlern in diesem denkwürdigen Schuljahr 2020/21: Seit September verbrachte sie mehr Zeit im Homeschooling als im Klassenzimmer. Ob die kurzen Präsenzsequenzen vor Ort ausreichten, um überhaupt zu begreifen, wie Schule sich anfühlt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Was ich aber weiß: Hildchen hat sich im Vorfeld irre auf die Schule gefreut. So…
Es war nicht geplant. Ganz und gar nicht. Und unter normalen Umständen wäre es auch gar nicht passiert, ja mehr noch, ich wäre nicht mal am Ort des Geschehens gewesen. Hingestreckt auf dem Sofa nämlich, zwischen plattgelegenen Kissen, an einem gewöhnlichen Wochentag. Erschöpft vom Tag, der Kopf dröhnend und mit einem bitteren Geschmack von Ausweglosigkeit auf der Zunge, gegen den…
Was habe ich als Kind die sonntäglichen Familienspaziergänge gehasst. Weder den schier endlos weiten Feldern noch der Eintönigkeit der Wälder, in denen sich stumpf jeder Baum an den anderen reihte, konnte ich etwas abgewinnen. Statt durch Felder und Wälder zu marschieren, sehnte ich mich nach meinem Zimmer unter der Dachschräge und den geliebten Hanni-und-Nanni-Büchern. Aber meine Eltern waren unerbittlich. Und…
Es wäre falsch zu behaupten, meine Familie würde Fasching mögen. Wir mögen es nicht. Wirklich nicht. Wir LIEBEN die fünfte Jahreszeit! Jedes verdammte Konfettipartikelchen. Schon Monate im Voraus werden im Familienrat Kostümideen gesammelt, kritisch diskutiert und schließlich für gut befunden oder verworfen. Einschlägige Karneval-Online-Shops verdienen gut an uns, schließlich wird sorgfältig für jedes Familienmitglied eine eigene DIN A4-Blatt-große Kostümliste erstellt,…
Ich stehe am Ufer des zugefrorenen Sees und lasse den Blick über die blanke, spiegelglatte Fläche gleiten. Keine Kratzer von Schlittschuhen, keine Rillen von Schuhprofilen, keine Pfotenabdrücke von Wildtieren. Nichts. Nur gefrorenes Wasser. Unberührt liegt es vor mir, so unberührt wie das Jahr 2021. Spiegelglatt, ohne Fixpunkte, die man anvisieren, an denen der Blick sich festkrallen kann. Zögernd stehe ich…
Kindergeburtstag in Zeiten von Corona oder Mit Pfeil und Bogen gegen das Virus
Ab ins Häuschen, BlogDer Frühling 2020 ist hart für alle. Besonders für die Kinder. Mit unsichtbaren Waffen hat das Corona-Virus sie aus Kindergärten und Schulen gejagt, sie gezwungen, sich zu Hause mit den Eltern zu verschanzen, ohne Kontakt zu Freunden, zu Großeltern und Verwandten. Es hat ihnen ihre gewohnten Alltagsstrukturen gestohlen, den Sport, die Spielplätze, den Musikunterricht, alle Möglichkeiten sich außerhalb der eigenen…
Krone der Mütter haben sie mich genannt. Mich stolz auf ihren Häuptern getragen. Ich war ihr Rettungsanker an Tagen, die nach schlaflosen Nächten zu früh anfingen, Tagen, an denen ihnen die Kraft fehlte für ordentliche Zöpfe, Föhnfrisuren und Flechtkunstwerke. Wenn ihre Energie morgens gerade für eine Tasse Kaffee gereicht hat, habe ich mich unkompliziert zurückbinden lassen und ihren müden Köpfen…