Kennt ihr Zoom – Der weiße Delfin? Wilde Hilde glüht vor Begeisterung für die Zeichentrickserie, sie vergöttert den weißen Delfin Zoom, der gemeinsam mit seinen Freunden Yann, Aurou und Timeti auf der polynesischen Insel Maotou kurzweilige Abenteuer erlebt, bei denen getaucht, gesurft und gelegentlich doofdröseligen Gangstern das Handwerk gelegt wird. Von Jugendlichen. Und einem Säugetier. Nun ja. Wilde Hilde gefällt es. So sehr, dass sie von einem Rollenspiel ins nächste jagt und die Abenteuer der Serie nachspielt oder neue erfindet. Dabei wechselt sie fröhlich zwischen den Charakteren, ist mal die Hauptfigur Yann, dann dessen nervige Schwester Marina, Auru, der Sohn des Dorfvorstehers oder das coole Surfergirl Timeti.

All diese Rollen stellen natürlich keinerlei Verkleidungsaufwand dar, außer sich der Kleidung zu entledigen, um in Unterhose, äh…Badehose im imaginären Meer zu surfen. In diesem Fall bin ich fein raus. Allenfalls sammle ich die fort geschleuderten Kleider auf und rufe ihr begeistert zu, wie toll sie mittlerweile surfen kann. Auf einer Zeitschrift. Auf dem Boden. Im Schneckentempo. Aber natürlich trotzdem mega.

Schwieriger wurde es allerdings, als sie mit der Idee ums Eck kam, sich nun als Zoom verkleiden zu wollen. Zoom sei in Gefahr, meinte sie und müsse fliehen. Durchaus eine Herausforderung für mein nicht besonders breitgefächertes Basteltalent. Deshalb musste eine Flosse als Utensil zur Kostümierung ausreichen. Um Oski Koslowski nicht auszuschließen, verwandelte ich ihn kurzerhand in einen Hai.

Zwei Bögen hellgraues Tonpapier und türkises Geschenkband zur Befestigung der Flossen sowie Schere und Locher – mehr braucht es nicht.

Zwei möglichst originalgetreue Flossen auf Tonpapier zeichnen und ausschneiden.

Zwei Löcher am unteren Ende der Flossen lochen, die Bänder durchfädeln und auf den Rücken der erwartungsvollen Kids befestigen.

Diese reinigen dann als Nebeneffekt robbend den Fußboden. Das Spiel ging in unserem Fall solange gut, bis der kleine Hai begann den Delfin mit seltsamen Lauten zu verfolgen, woraufhin der sonst so tapfere Zoom heulend auf Mamas Schoß flüchtete. Nun ja. Für zehn Minuten konnten sie sich mit sich selbst beschäftigen.

Kleine Anekdote zu dem verwendeten Geschenkband: Unzählige Rollen dieses Bandes in zartem Türkis hatte ich vor unserer standesamtlichen Trauung 2008 auf den Bahamas in großen Mengen gehortet, um es für Papeterie-Produkte wie Save the Date- und Einladungskarten, sowie Menükarten, Tisch- und Blumendekoration inklusive Brautstrauß für die kirchliche Trauung im Jahr darauf zu verwenden. Bei der Trauung am Strand trug ich eines der Bänder als Taillengürtel an meinem Kleid. Ich rede hier von wirklich großen Mengen. Als mein Mann mich einst fragte, ob dieser Lagerbestand nicht etwas übertrieben sei, entgegnete ich kühn, dass man Geschenkband immer für irgendwas verwenden kann. Tja, lieber Mann. Wenn zehn Minuten kreatives Freispiel kein vielseitiger Verwendungszweck sind, weiß ich auch nicht.